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 AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"

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katha
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katha

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AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" Empty
BeitragThema: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyFr Jul 20 2012, 23:31

Hallo,
diese FF habe ich bereits einmal in einem anderen Forum eingestellt, so dass sie vielleicht beim dem ein oder anderen bereits bekannt ist. Aber ich denke, sie passt gut in den Reigen, der hier aufgeführten FFs und ich freue mich, sie hier (sprachlich ein wenig überarbeitet) noch einmal zu posten.

Vorlauf
Der Titel sagt bereits worum es geht. "Anna und die Liebe" hat uns mit Anna und Tom bekannt gemacht, die es beide in der Vergangenheit schwer getroffen hat. Tom hat seine große Liebe Fanni vor einigen Jahren bei einem Unfall verloren und nun trifft er auf Anna, die nach dem Unfalltod ihres Mannes, völlig am Ende ihrer Kräfte, auf dem Dach eines Hochhauses steht, um sich das Leben zu nehmen. Die Beiden erleben einen Moment des Einvernehmens, der sie fesselt und Anna letztlich von ihrem Plan abbringt.
Danach laufen ihre Wege in die gleiche Richtung. Zumindest verlieren sich Anna und Tom nicht mehr aus den Augen. Nach einigen ereignisreichen Monaten, in den es viel Verwirrungen, Missverständnisse, Streit aber eben auch immer wieder einvernehmlich vertraute Moment zwischen Beiden gibt, passiert es schließlich. Tom und Anna verbringen eine wunderbare Nacht mit einander. Die Folge ist, dass Tom Anna sitzen läßt und versucht sie weit von sich zu schieben. Er will sich nicht auf sie einlassen, nicht auf seine Gefühle einlassen, da er Angst hat erneut einen Verlust erleiden zu müssen. Also beschließt er sich hinter einem geregelten Leben mit einer anderen Frau zu verstecken. Carla. Tom fragt Carla, Annas größte Widersacherin, sowohl privat als auch beruflich, ob sie seine Frau wird und diese sieht sich endlich an dem Ziel ihrer Träume angekommen. Für Anna jedoch bricht eine Welt zusammen. Tom bietet ihr einen Aufhebungsvertrag an um sie aus seinem Dunstkreis zu vertreiben. Denn insgeheim weiß er nicht nur wie sehr er Anna mit seiner Entscheidung verletzt hat, sondern auch, wie schwer es ihm fallen würde, sie weiterhin in seiner Nähe ertragen zu müssen. Es scheint also, als würden sich ihre Wege hier trennen...

Einstieg in die Geschichte:

Meine Story beginnt, nachdem Carla die Verlobung mit Tom bei Lanford öffentlich bekannt gegeben hat. Anna ist verzweifelt aus dem Atelier geflohen und auf das Dach gestiegen, auf dem sie Tom das erste Mal begegnet ist. Dem Dach, das ihr gemeinsamer Ort ist. Tom ist Anna gefolgt, und hat ihr gerade gesagt, dass er ihr einen Aufhebungsvertrag anbietet.
******************************************

Teil 1

Anna brauchte einige Zeit um zu realisieren, was Tom ihr da gerade gesagt hatte. Ich bedeute ihm was? Und, er weiß wie sehr er mich verletzt hat, dass ich nicht lache. Dieser Arsch, er ist doch zu mir gekommen, er hat mich geküsst, und jetzt… heiratet er Carla. …Das ist noch das Schlimmste. Diese unterkühlte, intrigante Kuh. Ich kenne keinen Menschen, der gehässiger ist als sie. Sie wendete endlich den Blick ab, der immer noch auf den Treppeneingang gerichtet war, in dem Tom vor einiger Zeit verschwunden war.
Wie soll ich das nur aushalten? Ich muss noch ein halbes Jahr bleiben. Das wird die Hölle. Langsam machte auch sie sich auf den Weg zum Treppenhaus. Sie hatte Paloma versprochen gleich wieder ins Atelier zu kommen. Annas Schritte waren schleppend, wie ihre Gedanken und Gefühle. Sie schwankte zwischen Traurigkeit, Wut und Verzweiflung. Jeder Schritt zurück ins Atelier kostete sie unendliche Überwindung.

Als sich die Aufzugtür öffnete, hoffte Anna nur, dass sie nicht allzu vielen Kollegen über den Weg laufen würde. Vor allem nicht Carla oder Tom. Sie steuerte direkt auf ihren Schreibtisch zu. Ein Umschlag lag auf ihrem Tisch. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, was wahrscheinlich der eigentliche Grund für Toms Auftritt auf dem Dach war. Der Aufhebungsvertrag, den er ihr anbot. Zu gütig dachte sie „Eine halbe Millionen, soviel bin ich dir also wert. Da wirst du die Nacht sicherlich noch länger verteufeln. War ganz schön teuer“ zischte sie vor sich hin. Auch wenn Tom es ihr, oder vielleicht doch eher sich selbst, mit diesem Vertrag leichter machen wollte; er erniedrigte sie.
Eigentlich bin ich ja kein Typ, der sich kaufen lässt, aber weiterhin her kommen und dem jungen Glück beim Turteln zusehen,... Carlas hämisches Grinsen ertragen müssen, …und Tom jeden Tag sehen „Scheiße" entfuhr es ihr und in Gedanken fügte sie hinzu, Ich liebe ihn doch.

Anna schaute kurz in Toms Büro, in der eine hitzige Diskussion zwischen Vater und Sohn zu beobachten war. Ob es da wohl um mich geht? Bruno ist sicherlich nicht erbaut, dass ich gehe… Gehe ich wirklich? Ich arbeite doch gerne für Bruno, gerne für Lanford, und jetzt… Es war ein heilloses Durcheinander in ihrem Kopf.
Als sie aus dem Augenwinkel sah, dass Carla auf sie zu steuerte, nahm Anna ihre Tasche und den Umschlag mit dem Vertrag und ging geradewegs zum Aufzug. „Anna, ich wollte gerade mit ihnen über das Brautkleid sprechen“ hörte sie noch, als sie auch schon in den Aufzug trat, der sich Gott sei dank direkt geöffnet hatte. Gut das ich der noch entkommen konnte. Wahrscheinlich hätte ich sie in meiner Verfassung erwürgt, ... Na ja, dann wäre ich wenigsten ein Problem los gewesen, …hätte mich aber wohl auch nicht weiter gebracht, dachte sie und lehnte sich müde an die Wand.
---------------

Tom und Bruno sprachen natürlich über Anna. Bruno schätzte ihre Arbeit und außerdem hatte er einen 7. Sinn wenn es darum ging seinen Sohn zu durchschauen. Und er war sich sicher den Grund für Toms Angebot zu kennen. "Warum lässt du Anna gehen? Wir brauchen sie hier. Sie ist gut!" fragte Bruno Tom verärgert. Tom wusste, dass er recht hatte. Aber es darf nicht sein, was nicht sein darf. Ich kann sie hier nicht täglich sehen dachte er, mit aller Macht an seiner Entscheidung fest haltend. "Und Carla? Du bist sicher, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast?" kam eine weitere unangenehme Frage bei Tom an. "Ja natürlich, ich liebe Carla." versuchte er Bruno, oder vielleicht auch sich selbst zu überzeugen. Bruno beobachtete ihn eine zeitlang und schaute ihn nur abschätzig an. "Ja genau. …Hauptsache du kannst dir bei deinen Lügen noch selbst in die Augen sehen." brummte Bruno und verließ das Büro.
Was denkt der sich eigentlich? Er hat doch schließlich eine Entscheidung von mir verlangt.Toms Blick wanderte suchen zu Annas verwaistem Schreibtisch. Er spürte, bei dem Gedanken, dass sie dort vielleicht nie wieder sitzen würde, einen Stich in seinem Herzen. Er wusste ,dass Bruno recht hatte. Es war eine Lüge. Aber ich kann das nicht zulassen. Ich kann Fanni nicht verraten, und ich will nicht noch mal so verletzlich sein. Er drehte sich entschlossen um. Hoffentlich geht sie auch wirklich, sonst..., nein verdammt, ich habe mich entschieden, und basta.

Als Anna in die Goldelse kam, schaute ihre Mutter sie verwundert an. „Du bist ja heute so früh? Ist alles in Ordnung?“ Anna hatte keine Lust auf Smalltalk und so sagte sie nur schnell. „Ja, alles gut. Ich bin einfach nur total müde. Ich geh hoch.“ In ihrem Zimmer angekommen, setzte sie sich in ihren Sessel am Fenster. Sie ließ die letzten Tage Revue passieren. Einen kurzen Moment stiegen die Bilder der gemeinsamen Nacht mit Tom in ihr auf. Sie verstand es einfach nicht. Wie kann man nur in so kurzer Zeit so glücklich und so verzweifelt zugleich sein? fragte sie sich, Na ja, wer hoch steigt, kann auch tief fallen. Ich sollte mich einfach von allen Männern fern halten. Sie bringen mir scheinbar kein Glück dachte sie deprimiert. Ihre Wut war auf einmal einer tiefen Leere gewichen, die sie umhüllte. Sie saß einfach da und starrte vor sich hin. Keine Gedanken, keine Gefühle mehr. Ihr war es recht.
Irgendwann klopfte es an der Zimmertür, und sie sagte herein. Anna blieb sitzen und dachte gar nicht darüber nach, wen sie wohl herein gebeten hatte. Sie schaute verwundert nach draußen. Sie nahm erst jetzt wahr, dass scheinbar viel Zeit vergangen war, denn die Straßen, auf die sie immer noch schaute, lagen mittlerweile im Licht der Dämmerung. Als sie plötzlich eine wohlbekannte Stimme ihren Namen sagen hörte, sprang sie erschrocken auf.


Zuletzt von katha am Sa Feb 09 2013, 21:12 bearbeitet; insgesamt 5-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySa Jul 21 2012, 07:30

Den Anfang finde ich schon mal richtig klasse... bin gespannt wie es weiter gehen wird... Very Happy
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySa Jul 21 2012, 11:51

Schön, dass du deine Story hier jetzt auch einstellst. Einfach toll Very Happy
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katha

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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySa Jul 21 2012, 19:57

Hey Lizzy, Mini,
schön, dass ihr euch auf meine FF freut. Ich hoffe, das werdet ihr auch weiterhin Wink
Der zweite Teil kommt sofort. Smile
************************************

Teil 2

„Bruno? Sie?“ fragte Anna nur, sich bewusst werdend, dass Bruno Lanford, das Modegenie, in ihrem kleinen, nicht sehr stylischen Zimmer stand. Sie sah sich hektisch um. Na ja, halbwegs aufgeräumt ist es ja wenigstens. Es war ihr ein bisschen peinlich. Sie stotterte „W Was wollen Sie von mir?“ Bruno sah sie freundlich lächelnd an. „Anna, ich will, dass sie das tun was sie am besten können.“ „Und das wäre?“ fragte Anna argwöhnisch zurück. Bruno räusperte sich leise, und schaute Anna von unten an, nicht ganz sicher, ob er sich nicht zu viel einmischte. Aber schließlich ging es ja um seine Firma, und um seinen Sohn. „Ich weiß, dass Tom ihnen einen Aufhebungsvertrag angeboten hat,… aber ich bin nicht seiner Meinung, dass dieser Vertrag das Beste für Lanford ist… und ich bin auch nicht der Meinung, dass dieser Vertrag das Beste für sie ist…“ Anna schaute fragend. Was? Dieser Feigling. Das Beste für Lanford und für mich? Das ist seine Begründung? Geht es nicht eher um ihn? Innerhalb einer Sekunde war sie bereits wieder von 0 auf 100. Dass er, bei seiner Entscheidung, an sie gedacht hatte, konnte oder wollte sie keinen Moment glauben.
„Und, welcher Meinung sind sie?“ fragte sie, nun nicht mehr zurückhaltend. „Ich bin der Meinung, dass sie Anna, das seltene und geniale Talent besitzen ihre Gefühle in die Mode einfließen zu lassen. Das ist Kunst, Anna, ...und das können nur wenige. Und… ich glaube, dass Zeichnen, Entwerfen ihr Weg ist um Erlebnisse zu verarbeiten, mit dem Leben klar zu kommen… . Na ja, und ich wünsche mir ganz egoistisch für Lanford, dass sie bei uns bleiben und wir weiterhin von ihrem Talent profitieren können.“ Er sah sie siegessicher lächelnd an. Anna war sich aber gar nicht so sicher was sie von dieser Rede halten sollte. So so, von meinem Talent profitieren. Ich glaube nicht, dass ich Lanford und damit Tom gerade nützlich und dienlich sein möchte, war ihre innere Abwehr gleich zur Hand, obwohl sie sich eingestehen musste, dass sie das Lob an ihr Talent und ihre Arbeit aus Brunos Mund, wirklich ehrte. Sie überlegte kurz, denn sie entwarf wirklich gerne für Bruno, aber da war Tom und nicht zuletzt Carla. Sie schüttelte leise den Kopf.
„Bruno, es freut mich sehr zu hören, dass sie von meinem Talent und meiner Arbeit überzeugt sind, aber…es tut mir leid. Ich kann nicht mehr bei Lanford arbeiten.“ "So masochistisch bin ich dann doch nicht veranlagt, dass ich mir das –Junge Glück- täglich ansehen müsste," fügte sie in Gedanken hinzu. Sie sah Bruno entschuldigend an, als sie sein verächtliches Lächeln bemerkte. „Pff, Junges Glück. Anna, das glauben sie doch nicht wirklich. Sie wissen so gut wie ich, dass Tom Carla niemals heiraten wird.“ Anna wurde bewusst, dass sie wohl laut gedacht hatte. „Ach nein?“ fiel Anna ein „und warum verlobt er sich dann mit ihr, nur einen Tag nachdem…“ Oh man, unterbrach sie sich in letzter Sekunde, halt die Klappe, du musst Bruno doch nicht alles auf die Nase binden. Er scheint sowieso schon mehr zu wissen, als dir lieb ist. „Genau deswegen. Weil ihr einen Tag vorher…“ Bruno machte eine kurze Pause und sah Anna prüfend an „...etwas erlebt habt, was Tom davon laufen lässt. Er läuft, ... und macht dabei möglichst viel Getöse, um alle in ihm auftauchenden Stimmen, die ihn davon abhalten könnten, zu übertönen. Viel Lärm um nichts.“ Anna sah ihn unberührt an.
Bruno merkte, dass seine Argumente gerade wirkungslos waren, und auch jeder andere Grund an ihr abprallen würde. Er wusste, dass Anna Zauberhaft verlieren würde, wenn sie den Vertrag unterschrieb und er hoffte, dass dieser Tatbestand die letzte Chance sein könnte, sie doch noch vom Bleiben zu überzeugen. Und so sagte er nur noch: „Anna, versuchen sie Toms Verhalten zwischen den Zeilen zu lesen. Ich denke, es gibt kaum jemanden, der das besser kann als sie. Und… lesen sie sich den Vertrag gut durch bevor sie ihn unterschreiben. Überlegen sie gut, was sie verlieren würden.“ Und leise fügte er hinzu „und wen.“ Damit verabschiedete er sich und ging.
-------------

Anna war ein wenig perplex von den offenen Worten Brunos. Eins muss man ihm lassen, er hat tatsächlich ein Gespür für die Schwingungen zwischen den Menschen. Das ist ja schon fast unheimlich. Oder hat Tom ihm das alles erzählt?...Nein, das glaub ich nicht. Anna ging zum Fenster und sah wieder einmal hinaus auf die nun leeren Straßen. Sie fühlte sich hilflos. Hat er etwa recht? Sollte ich kämpfen,… um Tom? Ist es wirklich Angst und Unsicherheit, die ihn weglaufen lassen…So ein Quatsch, holte sie sich zurück aus diesem leisen Hoffnungsschimmer. Er läuft nicht weg, sondern direkt in die Arme von Carla. Und das ist was ganz anderes. Man heiratet doch nicht mal eben. Nein Anna, lass dich bloß nicht bequatschen. Leiden tust nur du alleine, wenn du bei Lanford bleibst. Mit diesem Gedanken setzte sie sich an den Schreibtisch und überlegte, wie sie ohne Lanford weiter machen könnte. Immerhin bin ich meine Schulden los,… kann also neu starten. Und in einem halben Jahr bekomme ich Zauberhaft zurück. Sie lächelte, aber sofort gefror ihr das Lächeln auf dem Gesicht. Bekomm ich Zauberhaft wirklich zurück? Was hatte Bruno gesagt? Ich soll mir den Vertrag genau durchlesen und überlegen was ich verlieren würde. Sie kramte hektisch den Umschlag aus ihrer Tasche und zog den Vertrag heraus, den sie in ihrer Wut bereits unterschrieben hatte. Sie las und stockte. Da steht es schwarz auf weiß, er behält Zauberhaft. Sofort schäumte sie wieder vor Zorn, wie schon so oft an diesem Tag. „Das ist jawohl das Letzte. Wie dreist ist das denn. Er hat den Vertrag angeblich mir zu liebe aufsetzen lassen… und dann das? Er behält das, was mir am meisten bedeutet!“ Die letzten Worte hatte sie fast geschrien. Ihr standen die Tränen in den Augen als ihr plötzlich bewusst wurde, dass jemand den Raum betreten hatte.

„Hallo, du hast mich nicht gehört.“ Sagte Paule entschuldigend, als sie den Gemütszustand ihrer Freundin wahrnahm. „Paule!“ sagte Anna immer noch um Fassung ringend. „Was willst du?“ Na, da ist die Lanford-Fraktion ja dann auch komplett. dachte sie genervt. „Ich wollte mit dir reden. Anna, was ist los? Warum hat dir Tom einen Aufhebungsvertrag angeboten?“ Anna ging zum Fenster und ließ sich erschöpft in den Sessel fallen. Soll ich es ihr erzählen? überlegte sie. Nee, besser nicht. Je weniger Leute davon erfahren, umso besser. „Ehrlich gesagt ist das eine längere Geschichte und ich habe auch gerade überhaupt keine Lust sie zu erzählen. Sei mir nicht böse.“ Sie wollte Paule nicht vor den Kopf stoßen. Sie war in den letzen Monaten eine wirklich gute Freundin geworden und konnte ja schließlich nichts für ihren Bruder. Paule hatte sich in der Zwischenzeit auf den Fenstersims gegenüber Anna gesetzt und schaute ihr aufmerksam und liebevoll ins Gesicht. „Anna, ich kenne Tom. Ich weiß wie kalt und abweisend er sein kann, aber… ich weiß auch, dass in seinem Innersten ein wunderbarer, einfühlsamer und liebevoller Kern steckt. Anna, du hast ihn verändert. Es gab in der letzten Zeit Momente, in denen ich das Gefühl hatte, endlich den Tom von früher, meinen großen Bruder wieder zu sehen. Du weißt wie glücklich mich das macht.“ Anna sah sie an und dachte, Ja, diese Momente gab es. Ich kenne sie nur zu gut, aber es bleiben nur Momente, und die reichen doch nicht aus... Da war sie wieder die Verzweiflung. Die Oberhand hat aber leider die kalte, versteinerte Maske, die sich Tom auferlegt hat. Und diese versperrt mir den Weg zu seinem Herzen. Die will Carla. Schmerzhaft verzog sie das Gesicht bei dem Stich und der Trauer, die sie abermals spürte.
„Paule, das mag alles sein, aber … ich werde mir das nicht antun. Versteh doch. Ich werde nicht das Publikum dieses hübschen Paares sein und Carla auch noch ihr Brautkleid entwerfen. Sorry, das ist wirklich zu viel verlangt.“ Paule sah sie nachdenklich an. „Hab ich mich wirklich so in dir getäuscht? Ich dachte, du wärst eine Kämpferin. Lässt du dich wirklich so leicht von deinen Zielen und deine Träumen abbringen? Was ist mit Zauberhaft?“ Sie stand langsam auf. „Na ja, ich bin ja wahrscheinlich die Letzte, die sich darüber ein Urteil bilden darf. Schließlich kenne ich mich damit super aus. Weglaufen. Aufgeben. Es ist tatsächlich eine Lösung. Hat ne Zeit funktioniert. … Aber weißt du was? Jonas war es, der mir die Augen geöffnet hat. Er hat mir klar gemacht, dass man vor seinen Gefühlen und dem Schicksal nicht weglaufen kann.“ Leise fügte sie hinzu „Schade, ich werde dich vermissen.“ Dann ging sie.
Anna starrte auf die Tür, die sich hinter Paule geschlossen hatte.


Zuletzt von katha am Di Aug 28 2012, 08:21 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySa Jul 21 2012, 20:36

Was für ein grandioser Teil meine Liebe, Smile bitte bald ein Fortsetzung von der FF ich möchte unbedingt wissen wie es weitergeht.. Wink
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Steffii

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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySa Jul 21 2012, 20:42

Nachdem ich mich auch hier angemeldet habe und gleich darauf auf deine FF gestoßen bin, muss ich dir sagen, dass ich die Story immer noch klasse finde (:
echt toll, dass du sie hier auch reingestellt hast ! (:
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Sonnenschein
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySa Jul 21 2012, 22:35

Schon wieder so ein toller Teil Very Happy
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySa Jul 21 2012, 23:11

Lizzy schrieb:
Was für ein grandioser Teil meine Liebe, Smile bitte bald ein Fortsetzung von der FF ich möchte unbedingt wissen wie es weitergeht.. Wink

Dankeschön Embarassed Ich freu mich bounce
Fortsetzung folgt bald. Versprochen.
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySa Jul 21 2012, 23:13

Steffii schrieb:
Nachdem ich mich auch hier angemeldet habe und gleich darauf auf deine FF gestoßen bin, muss ich dir sagen, dass ich die Story immer noch klasse finde (:
echt toll, dass du sie hier auch reingestellt hast ! (:

Hey ho,
ich lese hier auch bekannte FFs das zweite Mal. Macht immer noch Spaß Laughing
Schön, dass es dir mit meiner genauso geht.
Danke meine Liebe
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySa Jul 21 2012, 23:13

Tastentante schrieb:
Schon wieder so ein toller Teil Very Happy

Danke, danke Rolling Eyes
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySo Jul 22 2012, 09:49

Guten Morgen! Und hier ein neuer Teil für euch. Smile

Teil 3

Tom lag neben der schlafenden Carla im Bett und schaute sie nachdenklich an. Nachdem Carla und er ihre Verlobung mit einem kurzen aber intensiven Stell-dich-ein gefeiert hatten, war Carla mit einem wissenden Lächeln, das wohl ihre Überzeugung beinhaltete, ihm mal wieder die Sterne vom Himmel geholt zu haben, eingeschlafen.
Tom teilte ihre Meinung da nicht so ganz. Im Gegenteil. Er ließ diese intimen Momente mit ihr eigentlich nur noch an sich vorüberziehen. Ja sicher, eine kurze Befriedigung war der Lohn, aber anschließend stellte sich spontan wieder das Unbehagen ein, dass das mit Carla nicht das Wahre ist. Er schaute gegen die Decke und seine Gedanken flogen zurück zu der Nacht mit Anna. Da hatte er gefühlt. Es hatte am ganzen Körper geprickelt. Er hatte das Gefühl eines Tornados in seinem Bauch gespürt und war in andere Sphären getrifftet, als Anna und er gemeinsam von der aufgebauten Spannung erlöst wurden. Der Moment, … nein, die ganze Nacht war unbeschreiblich. Als ob ich so etwas das erste Mal erlebt hätte. dachte er lächelnd und zugleich traurig. Ich habe wirklich gefühlt, sie...., mich… . -Gefühle- .… Will ich fühlen? Habe ich nicht absichtlich diese Fassade vor mir, vor meinem Herzen aufgebaut. -Gefühle- …Sie machen mich schwach, angreifbar. Außerdem gehören meine Gefühle doch Fanni… Ihr habe ich sie geschenkt. … Und Anna?... Sie muss ohne mich leben. Ich mach sie sowieso nur unglücklich. Sie hat sich für die Liebe entschieden, dann soll sie auch jemanden finden, der sie aufrichtig liebt. Sie ist ein so besonderer Mensch. Sie hat jemand Besseres als mich verdient. Mit dieser traurigen Einsicht drehte er sich zu Carla und versuchte zu schlafen.
---------------

Anna hatte noch lange in ihrem Sessel gesessen und auf die geschlossene Tür gestarrt. Aber irgendwann riss sie sich los und begab sich in die Küche. Sie hatte Hunger, denn bei der Aufregung des Tages hatte sie noch nichts gegessen. Sie nahm sich eine Banane, aber nach zwei Bissen, die überhaupt nicht rutschen wollten, legte sie das Obststück wieder auf Seite und ging zurück in ihr Zimmer. Sie war in ihren Überlegungen kein Stück weiter. Eigentlich zwar fest entschlossen sich von Lanford zu lösen, gab es doch so viel worüber sie nachdachte. Brunos und Paules Worte und ihre eigenen widersprüchlichen Gefühle und Gedanken. Es drehte sich alles im Kreis. Ich bin soo müde dachte sie, während sie sich leise seufzend aufs Bett legte. Anna schloss die Augen, nur ganz kurz, ging es ihr durch den Kopf. Aber innerhalb kürzester Zeit war sie eingeschlafen.
Mitten in der Nacht wurde Anna durch ihren eigenen Schrei wach. Er war nicht panisch, sondern wütend, aber warum? Sie kam langsam zur Besinnung, realisierte, dass sie vollkommen angezogen auf dem Bett in ihrem Zimmer lag und, dass sie wohl geträumt hatte. Da tauchten auch schon erste Bilder auf und sie versuchte sich Einzelheiten in Erinnerung zu rufen, irgendwie wissend, dass ihr Unterbewusstsein ihr etwas mitteilen wollte.

Da war zuerst Jonas, der ihr damals einen Namen nennen wollte; von einem Mann, der sie wieder glücklich machen sollte. Was hatte Paule in dieser Situation übersetzt? „Ein Mann, ziemlich verkorkst, genau genommen wenig liebenswert – aber er würde mich zum Leben erwecken?“ Ich muss Paule unbedingt fragen, von wem Jonas gesprochen hat. Meinte er etwa Tom? Die Beschreibung würde ja passen. Und das Paule mir den Namen nicht nennen wollte auch. Schließlich waren die beiden damals noch ganz schön weit entfernt von einer Versöhnung.
Die nächsten Bilder, die in ihrem Kopf aufflammten, hatten mit dem Abschied von Jonas zu tun. Ihr Lied, das sie für ihn zum Abschied gesungen hatte und die Zeichnungen, mit denen sie den letzen gemeinsamen Moment festhalten wollte. Jonas. … Ich bin dir so dankbar, dass du mich geliebt hast, dass du immer bei mir sein wirst, aber auch dass du mich losgelassen hast um mir die Möglichkeit zu geben wieder glücklich zu sein. Sie lächelte liebevoll in Gedanken an ihren verstorbenen Mann.
Danach, was war danach? Anna überlegte einen Moment. Es waren Bilder von Tom. Vom Dach. Seine Augen, in denen sie versunken war, als er sie festgehalten, sie gerettet hatte. Da war Tom, weinend vor Trauer um seine Frau in der Schwimmhalle. Da war Tom, mit ihr im Hotelzimmer. Anna schaffte es nicht, sich der Wirkung der Bilder zu entziehen. Tom war mir so nahe. Er war so zärtlich. Es war so schön und ich... ich war so wahnsinnig glücklich. Sie seufzte leise, schob diese Bilder, die sie wieder unendlich traurig machten, beiseite und konzentrierte sich wieder auf ihren Traum.
Da war noch mehr. Jetzt waren die Bilder nicht mehr so deutlich und ihr auch nicht mehr bekannt. Sie sah nochmals Tom, der sich gerade von ihr abwand und, nur kurz zurückschauend, davon lief. Er lief einen schmalen Weg entlang, immer weiter bis er letzt endlich bei Carla zum Stehen kam. Anna schoss kurz ein Gedanke an Carla durch den Kopf. Sie sah sie vor sich, auf der Lanfordschen Treppe stehend und hörte ihre Worte „Dies ist ein besonderer Tag für uns… Wir haben uns verlobt. Wir werden heiraten“ Anna schüttelte sich. An Carla wollte sie nun überhaupt nicht denken. Es war auch nicht die Zeit zum Trübsal blasen. Sie wollte mehr von ihrem Traum wissen, wollte ihn verstehen. Bislang hatte sie zwar schon Vieles erkannt. Aber wo war die Botschaft? Der Traum hatte ihr bislang nicht viel Neues erzählt. Also, wie ging es weiter? Sie beschwor das Bild des weglaufenden Toms wieder herauf und versuchte sich selbst in der Situation zu finden. Wo bin ich da eigentlich? fragte sie sich plötzlich. Und jetzt wurden die Bilder wieder klarer. Es folgten keine einzelnen Bilder mehr, sondern es lief ein Film vor ihrem inneren Auge ab. Mit ihr in der Hauptrolle. Anna schloss die Augen um sich nicht ablenken zu lassen
Anna stand inmitten eines Irrgartens und schaute Tom hinterher, der mittlerweile mit Carla außer Sichtweite war. Sie selbst stand auf einer Kreuzung, von der viele Wege abgingen und sie sah sich um. Wo soll ich nur hingehen, welches ist mein Weg? fragte sie sich. Sie war ratlos? Der einzige Weg, mit dem sie irgendwas verband, war der, in den Tom gerade gelaufen war. Aber vor eben diesem schreckte sie zurück. Tom ist dort, mit Carla. Dort will ich nicht hin. Mein Weg muss ein anderer sein, dachte sie und ging einfach in die entgegen gesetzte Richtung davon. Der Weg, den sie genommen hatte, führte sie direkt vor eine Wand an der ein Spiegel hing. Sie schaute hinein und erschauderte, bei dem Anblick, der sich ihr bot. Sie sah sich selbst. Alleine, mit leerem Blick, orientierungslos und ohne Freude in den Augen. Anna war entsetzt und fühlte sich schrecklich einsam. Warum bin ich ganz alleine? Wo sind meine Freunde, meine Familie? Warum ist es hier so öd? Das hier kann nicht mein Weg sein. Ich habe doch Ziele, ich habe doch Wünsche?.... Habe ich die alle verloren? Oder konnte ich sie einfach nicht erreichen? Sie drehte sich um und lief so schnell sie konnte wieder zur Kreuzung zurück, um gleich den nächsten Weg zu gehen. Sie lief und lief und letztlich hatte sie alle Wege ausprobiert. Einen nach dem Anderen. Sie unterschieden sich nur wenig. Sie waren allesamt komfortabel, eben und leicht zu gehen, aber jeder einzelne lag völlig einsam und aufgeräumt vor ihr. Alle endeten in einer Sackgasse. Immer wurde Anna von dem Spiegel empfangen, der ihr zeigte, dass sie sich scheinbar selbst verloren hatte. Nach dem letzen Versuch, ging sie langsam und in Gedanken versunken zurück zum Ausgangspunkt.
Da stand sie wieder, mitten auf einer riesigen Kreuzung. Nur ein Weg blieb noch über. Anna blies angestrengt die Luft aus und ging, sich selbst Mut machend, ein Stück hinein. Aber es schien ihr so falsch. Sie wollte Tom nicht hinterher laufen. Einerseits war es zwar naheliegend aber andererseits auch unvorstellbar, dass dieses tatsächlich der richtige Weg sein könnte. Aber alle anderen Wege hatten sie ja bereits in die Sackgasse geführt. Also zwang sie sich ihren Fluchtinstinkt zu ignorieren und weiter zu gehen, langsam, immer noch zögernd. Nach einigen Metern schaute sich Anna verwundert um. Hier war alles anders als bisher. Dieser Weg war uneben, gesät mit Stolpersteinen, Schlaglöchern und verschiedensten Hindernissen. Aber ständig blitzten irgendwo Bilder auf. Von Menschen und Situationen, die sie kannte, und die sie hell und freundlich begrüßten. Da waren Paloma, Paule, Enrique... . Da war sie selbst, am Zeichentisch, in lustiger Runde in der Egobar und noch vieles mehr. Ihr wurde trotz der Anstrengung, die sie aufbringen musste um die vielen Hindernisse hinter sich zu lassen, warm ums Herz. Endlich konnte sie sich wieder spüren. Sie atmete befreit auf und beschloss, sich von diesem Weg nicht abbringen zu lassen, sich jeder Barrikade zu stellen. Als sie nach langer Zeit, denn dieser Weg war viel länger als die anderen, am Ende des Ganges ankam, konnte sie kaum etwas erkennen. Aber auf jeden Fall stand sie nicht vor der mit einem Spiegel behangenen Mauer, die sie bisher immer empfangen hatte. Erleichtert schaute sie in das Licht, das sie ein wenig blendete. Es schien dort hinten weiter zu gehen, vielleicht hinaus aus dem Irrgarten. Das warme, helle Licht nahm sie freundlich in Empfang und Aufregung machte sich in ihr breit. Hier fühlte sie sich willkommen und sie dachte fröhlich darüber nach, dass sie scheinbar doch endlich ihren Weg gefunden hatte. Sie fragte sich, was sie für neue, spannende Abenteuer erwarten würden, wenn sie endlich diesen einengenden Irrgarten verlassen hatte. Inmitten des Lichtes konnte Anna plötzlich die Kontur einer Person erkennen und sie freute sich. Das Bild glich Jonas, als er damals bei seinem Abschied ins Licht entschwand. Aber sie wusste, dass es nicht Jonas war. Ihr Herz pochte. Wartet diese Person an der Tür in die Freiheit etwa auf mich? Die Person, es war wohl ein Mann, stand einfach da. Als Anna langsam auf ihn zugehen wollte, ergriff sie Angst, überkamen sie Zweifel. Sie blieb stehen. Wollte sie sich erneut einem Menschen öffnen? Ich werde doch wieder nur verletzt? Wahrscheinlich wartet er auf jemand anderes. durchzuckten sie die Zweifel. Sie war plötzlich gar nicht mehr sicher, ob sie hier richtig war. Ob sie nicht einer großen Illusion erlegen war.
Und da passierte es.
Plötzlich ragte Carla vor ihr auf, mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht. Während Anna noch versuchte zu verstehen was gerade vor sich ging, drückte Carla, laut und gehässig lachend, auf einen großen Knopf. Anna hörte noch die Worte "Und Tschüss, Anna Broda! Selber schuld!" bevor sie spürte, dass sich plötzlich alles drehte. Sie wurde zurück in die Mitte des Irrgartens katapultiert. Ihr war schwindelig und sie brauchte einen Moment um wieder sicheren Stand zu finden. Sie schaute sich erschrocken um, suchte irgend einen Anhaltspunkt wo sie sich befand. Aber es gab keinen. Sie stand wieder auf der bekannten, oder auch einer anderen Kreuzung des Irrgartens, und alle Wege, die sich ihr öffneten, sahen gleich aus. Sie schluckte schwer, versuchte erneut zu verstehen, als ihr dämmerte, dass sie wieder am Anfang stand. Anna vielen spontan die Worte eines Spieles ein, das sie in ihrer Kindheit gerne gespielt hatte. "„Gehen Sie in das Gefängnis, gehen Sie direkt dorthin, gehen Sie nicht über START und ziehen Sie keine 400 Mark ein!“ Sie stand wohl wieder am Start, der in diesem Fall gleichzeitig ihr Gefängnis war. Wieder musste sie versuchen sich zu befreien. Die anfängliche Deprimiertheit wich langsam aber sicher einer unglaublichen Wut. Sie wollte diese Wut auf Carla richten, als ihr klar wurde, dass sie selbst für das Geschehene verantwortlich war. Sie schrie ein lautes "Nein, ich will das nicht!" und lief los.
Erneut auf der Suche nach dem richtigen Weg.

Anna öffnete die Augen. Sie atmete hektisch. Das war also der wütende Schrei, der mich geweckt hat. Sie versuchte sich zu beruhigen und dachte darüber nach welche Botschaft der Traum für sie bereit hielt. Nach und nach erreichte sie die Erkenntnis. Sie wusste jetzt, was sie zu tun, wie sie sich zu entscheiden hatte. Ich werde handeln, gleich morgen früh dachte sie entschlossen, bevor sie sich endlich entkleidete um sich in ihr weiches Bett zu kuscheln. Sie schloss die Augen und erwartete die wohl verdiente Ruhe, die sie so sehr brauchte.


Zuletzt von katha am Di Aug 28 2012, 08:36 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptySo Jul 22 2012, 12:45

Von mir ein riesen großes "WOW"! Von Deinem Schreibstil und Deiner Ausdrucksform kann man einfach nur völlig "geflasht" sein! Auch dieser Teil ist wieder wahnsinnig gut und wundervoll geschrieben!


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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyMo Jul 23 2012, 09:50

Lizzy schrieb:
Von mir ein riesen großes "WOW"! Von Deinem Schreibstil und Deiner Ausdrucksform kann man einfach nur völlig "geflasht" sein! Auch dieser Teil ist wieder wahnsinnig gut und wundervoll geschrieben!



Oh man, ein riesiges Danke liebe Lizzy flower
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyMo Jul 23 2012, 10:38

Teil 4

Am nächsten Morgen saß Tom schon lange im Büro. Er hatte zu Hause, in seinem Bett neben Carla, einfach keine Ruhe finden können. Er war mitten in der Nacht aufgestanden und in die Firma gefahren. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, hatte er große Angst, dass Anna Lanford, dass Anna ihn, tatsächlich verlassen würde. Er wusste insgeheim, dass es ihm das Herz brechen würde, sie nicht mehr zu sehen, sich nicht mehr mit ihr zu unterhalten und zu streiten, ihr Lachen nicht mehr zu hören. Er saß schon lange an seinem Schreibtisch, mit dem Alibi ganz viel Arbeit erledigen zu müssen, und starrte einfach nur auf ihren Arbeitsplatz.
---------------

Auch Anna betrat schon sehr früh das Atelier. Alles war noch still, es schien, als wäre noch keiner da. Ihr war es recht, so konnte sie sich noch ein wenig sammeln. Sie ging zu ihrem Arbeitsplatz, blieb vor dem Schreibtisch stehen und schaute einige Zeit gedankenverloren aus dem dahinter liegenden Fenster.
Tom realisierte, dass eine Person in seinem Blickfeld aufgetaucht war. Es ist doch noch so früh? dachte er verwirrt und genervt zugleich. Ich will alleine sein. Könnt ihr nicht alle bleiben wo der Pfeffer wächst. Er rieb sich die müden Augen. ...Hm, das war wohl ein doofer Gedanke, wenn man inmitten einer Firma sitzt, in der haufenweise Menschen arbeiten. Tom sah auf seinen völlig überfüllten Schreibtisch. Warum lenkt mich die Arbeit eigentlich nicht mehr ab? Das hat doch sonst immer funktioniert. Er war genervt von sich selbst. Sein Blick fiel erneut durch die Glaswand, und spontan schnellte sein Puls in die Höhe. Sein Herz begann zu rasen. Das ist ja Anna! Was macht sie denn schon so früh hier?... Will sie ihren Tisch räumen? Wahrscheinlich will sie keinem mehr begegnen. Na ja, wahrscheinlich will sie vor allem mir nicht mehr begegnen. Bei diesem Gedanken zog ein schmerzender Stich durch seinen Körper. Warum habe ich ihr nur so weh getan? Ich bin so ein Arsch. Tom seufzte leise. Vor dieser Nacht hatten wir zumindest sowas wie eine Freundschaft. … Tom jetzt hör endlich auf. Anna wird gehen. Und das ist auch besser so.

Tom war nervös, er wollte Gewissheit. Er stand auf und verließ sein Büro. Wie von einem Gummiband gezogen, ging er langsam Schritt für Schritt zu Anna und als er hinter ihr stand schloss er für einen Moment die Augen und sog kurz ihren Duft ein. Spontan erschienen Bilder von ihrer gemeinsamen Nacht in seinem Kopf. Wie sie sich tief in die Augen sahen, sich streichelten, sich küssten...
Währenddessen zog über Annas Gesicht ein Lächeln "Ja Anna, es ist der richtige Weg" sagte sie leise aber überzeugt zu sich selbst.
Ihre Worte holten Tom zurück in die Realität. Sie geht wirklich, dachte er, nicht sicher ob er lachen oder weinen wollte.
Anna hatte bislang nicht bemerkt, dass jemand von hinten an sie heran getreten war und zuckte daher erschrocken zusamen, als sie plötzlich eine Stimme hörte. "Hast du dich entschieden? Wirst du den Aufhebungsvertrag unterschreiben?" Anna drehte sich abrupt um. "Tom!" rief sie erstaunt auf. Sie sah ihm in die Augen und für einen klitzekleinen Moment schien die Welt still zu stehen. Anna musste alle Kraft zusammen nehmen um sich von seinem Blick loszureißen, der sie fragend aber auch etwas unsicher fixierte. Sie musste kurz schlucken und die Tränen zurückdrängen, die sich in ihren Augen bilden wollten, als sie erneut von der Gewissheit der Verlobung zwischen Carla und Tom eingeholt wurde. Sie wollte sich keine Blöße geben.
Anna drehte sich wieder zum Tisch, verleitet sofort die Flucht zu ergreifen. Nein Anna, du hast eine Entscheidung getroffen. Jetzt steh dazu, schrie sie sich gedanklich an. Sie holte tief Luft, nahm den Umschlag mit dem Vertrag aus ihrer Tasche und drehte sich erneut zu Tom. Sieh ihm einfach nicht in die Augen, dann wird es schon gehen, versuchte sich Anna zu beruhigen.

Toms Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Nun sag doch was! Dieser Satz bildete eine Dauerschleife in seinem Kopf. Er schaute ihr intensiv in die Augen, um irgendeine Antwort darin finden zu können. Aber es funktionierte nicht. Anna holte noch mal Luft, ihrerseits bemüht ihm nicht in die Augen zu sehen. "Ja, ich habe eine Entscheidung getroffen. ... Ich werden dein Angebot nicht annehmen." Bei diesen Worten, zerriss sie den Umschlag mit dem Vertrag vor seinen Augen. Ich hab’s ihm gesagt! Das ist schon mal geschafft, ging es ihr durch den Kopf, als sie gebannt auf Toms Gesicht schaute um keine Regung darin zu verpassen. Aber da war nichts. Er schaute sie einfach nur an. Kein Zorn? keine Frage? keine Freude? Was geht in ihm vor? fragte sich Anna. Toms Gesicht war immer noch regungslos - eine bloße Hülle seiner selbst. Warum tut sie das? war der einzige Gedanke, der sich stetig in seinem Hirn formte, während er völlig unfähig war irgendwie zu reagieren.
Nachdem Tom immer noch wie angewurzelt vor ihr stand, wand Anna sich ab, ging um ihren Schreibtisch herum, setzte sich und sagte nur "Ich geh dann mal an die Arbeit."

Diese Worte rissen Tom endlich aus seiner Starre. Auch er trat hinter den Tisch lehnte sich, darauf achtend genügend Abstand zu wahren, dagegen und schaute sie an. "Warum?" war das einzige Wort, das er in der Lage war auszusprechen. Anna sah ihn erstaunt an. "Warum bleibst du?... Obwohl ich dich so verletzt habe?" präzisierte er leise seine Frage und richtete seinen Blick beschämt zu Boden. Er hätte sich sogleich in den Hintern treten können. Warum fragst du das, du Idiot, willst du wirklich eine Antwort? Eigentlich doch nicht,... zumindest nicht die eine... . Er wollte weglaufen, war aber wie fest getackert, unfähig sich zu bewegen.
---------------

"Ich..." begann Anna überwältigt von dem seltsamen Gefühl ihm alles erzählen zu können. Sie überlegte wie viel ihrer Gedanken sie wirklich preis geben wollte, als sie beobachtete, wie die ersten Kollegen, das Atelier betraten. "Können wir in dein Büro gehen?" bat sie ihn. Tom schaute sich um und verstand. "Natürlich." Er stand auf und ging voraus, während er sich immer noch ärgerte, warum er sie um eine Begründung gebeten hatte. Er hielt ihr die Tür auf und setzte sich dann völlig unbewußt in einen der Sessel, die neben seinem Schreibtisch standen. Anna folgte ihm. Auch sie war in Gedanken. Was sage ich den jetzt? versuchte sie sich selbst zu sortieren. Sie setzte sich in den anderen Sessel. Die Atmosphäre war seltsam. Normalerweise saß Tom verbarrikadiert hinter seinem großen Schreibtisch, der nicht nur räumlich die Distanz zwischen ihnen signalisierte. Annas Blick suchte seinen. Sie konnte ihre Augen nicht von ihm lassen Diese Augen, und... Anna, hör auf! Er hat sich mit Carla verlobt. bremste sie sich. Aber trotzdem konnte sie sich nicht gegen das Gefühl des Vertrauens zwischen ihnen wehren. Obwohl sie wussten, dass sie allen Grund dazu hatte.

Tom ging es ähnlich. Er verspürte immer wieder den Impuls, die Situation zu unterbrechen, sich heraus zu reden. Aber er tat es nicht. Er genoss heimlich ihre Nähe und das gegenseitige Verstehen zwischen ihnen. Er bemerkte, dass Anna mit sich kämpfte und versuchte nicht ungeduldig zu wirken, obwohl er fast platzte vor Neugier ... und Angst. "Also,..." begann Anna vorsichtig, den Blick von ihm abwendend. "eigentlich hatte ich den Vertrag schon unterschrieben, und auch die Argumente von Bruno und Paule haben mich nicht wirklich überzeugt, an meinem Entschluss noch mal zu rütteln...." Tom schaute sie groß an und verzog das Gesicht. "Bruno? ... Und Paule? Sie waren bei dir?" fragte er ungläubig schauend. Na super, meine Familie steht ja voll hinter mir. Das ist ja ein tolles Gefühl! Er wollte verärgert sein, aber er wusste, dass Paule und auch Bruno sehr große Stücke auf Anna hielten, sowohl menschlich als auch beruflich. Daher wunderte es ihn bei näherer Betrachtung nicht wirklich, dass sie Anna umstimmen wollten. Anna nickte, "Ja, sie haben mit mir geredet und mich gebeten meine Entscheidung noch mal zu überdenken. Na ja, auch wenn ich sie weggeschickt habe. Im nachhinein betrachtet, haben mich ihre Argumente vermutlich doch mehr berührt, als ich zugeben wollte.... Da fällt mir gerade was ein." Jetzt schaute sie ihn wütend an. "Warum wolltest du mir Zauberhaft wegnehmen? Das nehme ich dir wirklich übel. Du weißt genau, wie wichtig mir das Label ist?" Tom sah sie verstört an. "Zauberhaft wegnehmen? Davon habe ich nie gesprochen. Wie kommst du darauf?" "Weil es in dem Aufhebungsvertrag so vermerkt war. Da stand schwarz auf weiß, dass Zauberhaft im Besitz von Lanford bleibt." Tom schaut verwirrt und verlegen weg. "Oh..., verdammt. Das muss Darcy in den Vertrag geschrieben haben. Ich habe das so nicht angefordert… aber ich muss gestehen, dass ich den Vertrag auch nicht mehr überprüft habe, bevor er auf deinem Tisch gelandet ist. … Anna, das tut mir leid. Ich wollte, dass du Zauberhaft in einem halben Jahr zurück bekommst, wie wir das ursprünglich mal abgemacht haben." Er zögerte "Ist das der Grund warum du bleiben willst?" Er schaute sie vorsichtig an. "Wenn das so ist, können wir einen neuen Vertrag aufsetzen lassen." sprach er leise weiter. Annas Zorn war schon lange verpufft. Da sie keinem Moment an seinen Worten zweifelte lächelte sie ihm dankbar zu. "Danke für das Angebot, aber nein. Das ist nicht der Grund warum ich bleibe." Sie holte nochmals tief Luft und begann zu erzählen.

"Wahrscheinlich hältst du das für völlig verrückt, aber umgestimmt hat mich ein Traum, den ich heute Nacht hatte." Sie richtete ihren Blick in seine Augen, ängstlich bei so irrationalem Zeug gleich wieder auf seine kühle Geschäftsmann-Maske zu treffen, aber, und dass traf sie fast noch mehr, seine Augen waren aufmerksam, voller Gefühle, wenn sie diese auch nicht recht deuten konnte.
Sie schaute wieder zu Boden und sammelte sich erneut. "Seit Jonas Tod" fuhr sie leise fort "bin ich auf der Suche,... auf der Suche nach einem Weg, der mich wieder zurück bringt. Zurück zu mir,... zurück ins Leben..., und hoffentlich zurück, oder hin, je nachdem wie man das sehen will, zu meinem persönlichen Glück." Sie wagte ihn kurz anzusehen, und wieder war da dieser Blick, voller Gefühl, voller Verständnis. Sie schaute einfach geradeaus "Ich will nicht mehr weglaufen und immer weiter herum irren." Und das klang entschlossen. "In den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, dass sich die Dinge zum Guten wenden, dass ich vielleicht auf dem richtigen Weg bin. Ich glaube, dass ich, hier bei Lanford, ein Stück weiter gekommen bin. … Hier habe ich die Möglichkeit das zu tun was ich liebe. Ich liebe es zu entwerfen, und in deinem Vater habe ich einen Lehrmeister, der seines gleichen sucht. Er ist bestimmt nicht einfach, aber er fordert mich und achtet sogleich meine Leistung. Das, was ich aus meinem Innersten preisgebe, trifft bei ihm auf Anerkennung. Und das Gefühl ist wunderbar." Anna hatte beobachtet, wie Tom sie fasziniert beobachtete, ihr genau zuhörte, und seine Mimik verriet, dass er ihr in ihren Argumenten folgen konnte. "Außerdem bewege ich mich gerne in dieser Umgebung hier. ...Trotz der Intrigen und dem falschen Lächeln deiner Verlobten, den Hindernissen und Abfälligkeiten, die ich mir von ihr ständig gefallen lassen muss, liebe ich es hier zu sein. Das kreative Chaos und die Menschen, mit denen ich arbeiten darf sind wunderbar." Anna schaute auf. Sie hatte sich diesen Seitenhieb nicht verkneifen können. Schließlich ging es darum ehrlich zu sein. Und seit sie Carla erwähnt hatte, siedete auch wieder leise der Zorn in ihr. Das soll er ruhig mal aus meinem Mund hören. Schließlich halte ich sonst meist meine Klappe. Tom hatte das erste Mal, seit sie begonnen hatte zu sprechen, den Blick abgewandt. Daran erkannte Anna, dass er wohl um Carlas Verhalten wusste, auch wenn er es immer ein Stück weit ignoriert hatte und das vermutlich auch in Zukunft tun würde. "Na ja, trotz Carla, die tatsächlich der einzige Grund für mich wäre wirklich zu gehen, habe ich hier Menschen um mich herum, die mich lieben und mich, auch oder gerade wenn es mir mal nicht so gut geht, unterstützen." Sie schaute wieder auf und traf auf seinen Blick, der ein wenig glitzerte. Hat er etwa Tränen in den Augen? Hat Bruno recht? Empfindet Tom doch mehr für mich als er zugeben will? ...Egal, komm zum Ende und dann verschwinde hier. Und dann gehst du ihm in Zukunft so gut es geht aus dem Weg. Anna sprach entschlossen weiter
"Um zum Ende zu kommen. Ich möchte das, was ich hier gefunden habe, nicht aufgeben. Ich will nicht noch einmal bei Null anfangen... Und wenn der Preis dafür der ist, Carla und dir täglich zu begegnen, dann werde ich den zahlen müssen ... in der Hoffnung, dass ich irgendwann dafür belohnt werde, dieses mal nicht weggelaufen zu sein." fügte sie leise hinzu.

So, geschafft. Ich habe mehr gesagt, als ich wollte, aber wenn er schon fragt, muss er mit meiner ehrlichen Antwort leben können. Tom saß immer noch stumm da und schaute sie an. In seinem Blick war Schmerz zu erkennen, der sich langsam hinter seiner Maske versteckte. Es schien, als kämpften seine zwei Seiten miteinander, aber die kalte Fassade gewann. Als Anna das wahrnahm, stand sie schnell auf und verließ fast fluchtartig das Büro. Sie wollte in keinem Fall, dass eine Bemerkung, die seinem jetzt wahrscheinlich schon völlig versteinerten Gesicht entsprang, und die er unweigerlich von sich gegeben hätte, diesen Moment der Wahrheit und Klarheit zwischen ihnen zerstörte.
Sie lehnte sich von außen gegen die Tür und atmete einige Male tief durch.


Zuletzt von katha am Di Aug 28 2012, 08:49 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyMo Jul 23 2012, 13:23

Riesen großes Lob katha
Ich weiß schon gar nicht mehr wie ich dich noch loben soll so toll finde ich deine ff Very Happy
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyDi Jul 24 2012, 08:33

Lizzy schrieb:
Riesen großes Lob katha
Ich weiß schon gar nicht mehr wie ich dich noch loben soll so toll finde ich deine ff Very Happy

Ich kann auf jeden Fall nicht genug davon bekommen ... selbst wenn dir die Worte fehlen Wink
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyDi Jul 24 2012, 08:46

Teil 5

Tom saß immer noch völlig versteinert auf seinem Sessel. Die kalte Fassade, die er gerade mit aller Kraft versucht hatte zu vervollständigen, fiel prompt wieder in sich zusammen. Warum sich anstrengen. Er war alleine. Er spürte Enttäuschung und Scham. Er hatte ihre Worte so gut nachvollziehen können. Diese Orientierungslosigkeit, die sie beschrieb und das Gefühl wenigstens ein Stück weit angekommen zu sein. Auch das verstand er, wenn auch erst seit kurzem... genau genommen, seit er Anna kannte. Er hatte sich ihr beim Zuhören so verbunden gefühlt.
Aber dann... hatte sie von Carla gesprochen, seiner Verlobten, und von dem Preis, den sie wohl zahlen müsse um nicht alles, was sie sich erkämpft hatte, wieder zu verlieren. Es hatte ihn hart getroffen. Es war ein bitterer Gedanke, der ihn durchfuhr um letztlich sein Herz zu treffen. Sie bleibt nicht wegen mir, sondern trotz mir hier bei Lanford. Er schüttelte den Kopf. Nun standen wirklich Tränen in seinen Augen. Ich stehe auf der Negativseite ihrer Abwägungsliste.
Seine Gefühle zurück drängend wischte er sich kurz über die Augen, stand auf und setzte sich an den Schreibtisch. Müde rieb er sich das Gesicht. Er fühlte sich wie ein alter, alter Mann. Was habe ich denn erwartet? Dass sie mir erneut ihre Liebe gesteht, damit ich sie abermals zurückweisen würde?
Er versuchte weitere Gedanken auf Seite zu schieben, indem er sich, nach einem kurzen Blick auf Annas verlassenen Schreibtisch, seiner Arbeit zuwendete. Da vernahm er von draußen Carlas Stimme und verdrehte genervt die Augen. Es würde wohl keine Minute dauern, bis sie in sein Büro rauschen würde und er sich mit ihren Vorwürfen auseinandersetzen müsste.

Anna lehnte immer noch an Toms Bürotür. Sie versuchte Kraft zu schöpfen, um auch das nächste Gespräch und den restlichen Tag zu überstehen. Eigentlich fühlte sie sich jetzt schon völlig ausgelaugt. Das Gespräch mit Bruno wird leichter, stimmte sie sich optimistisch. Schließlich wollte dieser ja, dass sie bliebe und ihm musste sie auch keine Erklärungen geben. Während sie noch darüber nachdachte wie er wohl reagieren würde, kam auch schon die nächste Herausforderung auf sie zu. Anna versuchte ihr auszuweichen. Sie stieß sich schnell von der Wand ab und ging Richtung Empfang, aber Carla ließ es sich natürlich nicht nehmen, sie anzusprechen. Mit einem gewzungenen Lächeln stellte sie sich Anna in den Weg. "Anna, sie sind ja immer noch hier? Haben sie ihre Sachen schon gepackt? Ich könnte sonst jemanden organisieren, der ihnen hilft." "Nein, habe ich nicht, und danke für ihr Angebot. Das ist nicht nötig." Mit diesen Worten ließ Anna Carla stehen, und ging zu Steffi um sie nach Brunos Aufenthaltsort zu fragen. "Tut mir leid Anna. Er ist noch nicht im Haus. Aber ich soll dich zu einem Meeting einladen. In einer Stunde." teilte ihr Steffi mit. "Mich?" fragte Anna verwundert und runzelte die Stirn. Ich hab ihm doch gestern gesagt, dass ich nicht wieder kommen werde. Wusste Bruno schon wieder mehr als ich? Der macht mir echt langsam Angst. "Ja, er hat ausdrücklich um deine Teilnahme gebeten." Carla stand immer noch in der Nähe und hatte das Gespräch verfolgt. Empört stürmte sie in Toms Büro.

Tom schaute auf und sagte gelassen "Guten Morgen" als er in das verbissene Gesicht Carlas schaute. Mein Gott, früher hat Carla wenigstens mal gelacht. Heute ist sie nur noch vom Ehrgeiz zerfressen. Ständig hat sie schlechte Laune oder ein aufgesetztes, präsentierendes Lächeln im Gesicht. Unweigerlich fielen ihm Annas Worte wieder ein "Intrigen, falsches Lächeln, Hindernisse und Abfälligkeiten"... Ist sie wegen mir so? Er schämte sich. Zum großen Teil war es wohl seine Schuld, dass Anna das alles ertragen musste. Tom riss sich aus seinen Gedanken.
Da Carla auf seinen auffordernd fragenden Gesichtsausdruck nicht reagierte, musste er wohl was sagen. "Was gibt’s?" Carla schaubte und sah auf seinen vollen Schreibtisch "Und, warst du schon erfolgreich?" fragte sie schnippisch zurück. "Warum? Was willst du damit sagen?" fragte Tom kühl zurück. Natürlich wusste er worum es ging. "Du warst ganz schön früh weg. Es gab Zeiten, da hast du mich morgens mit genommen..." kam die knappe Antwort von seiner Verlobten zurück. Ihr Zorn pfiff aus jedem Wort. Tom zeigte auf seinen Schreibtisch "Es gibt auch ganz schön viel zu tun, wie du siehst. Außerdem war es tatsächlich ziemlich früh und ich wollte dich noch etwas schlafen lassen." fügte er halb entschuldigend hinzu. Er wollte sie nicht weiter provozieren. Ihre Laune war schon schlecht genug.
Seine ruhige, kühle Art machte Carla noch zorniger. Aber sie ließ es dabei bewenden, zumindest was den Morgen angelangte. "Warum ist Anna immer noch da? Und warum hat Bruno ein Meeting angesetzt, zu dem sie ausdrücklich eingeladen wird?" Daher weht also der Wind. Anna. Sie wird noch früh genug erfahren, dass Anna bleiben wird. "Ich habe keine Ahnung, vermutlich haben wir ein Memo bekommen, das ich aber genauso wie du noch nicht gelesen habe. Aber dann sehen wir uns ja bestimmt gleich." damit wand sich Tom wieder seiner Arbeit zu und ignorierte seine Verlobte, die immer noch an Ort und Stelle stand. Carla schaute ihn völlig ungläubig an. Der hat mich grad quasi rausgeschmissen. Ich glaubs nicht! dachte sie. "Na dann, geh ich wohl auch mal arbeiten" fauchte Carla bevor die Tür laut ins Schloss knallte.


Zuletzt von katha am Di Aug 28 2012, 08:53 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyDi Jul 24 2012, 11:58

wow, wieder mal wahnsinnig toll geschrieben. Smile
Bin süchtig nach deiner FF Laughing
Schreib bald weiter, du schreibst so wunderschön Very Happy
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyDi Jul 24 2012, 13:27

Wow auch hier so eine fantaschtische FF, einfach wunderbar geschrieben..bitte bald mehr davon. Wink
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyDi Jul 24 2012, 21:54

Zuckerschnute schrieb:
Wow auch hier so eine fantaschtische FF, einfach wunderbar geschrieben..bitte bald mehr davon. Wink

Hallo,
eine neue Leserin, wie schön Surprised
Lieben Dank für dein Lob Embarassed . Freu mich Surprised
LG Katha
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyDi Jul 24 2012, 22:32

Teil 6

Anna ging vom Empfang zurück an ihren Arbeitsplatz. Bei einem kurzen Blick in Toms Büro registrierte sie, dass die Verlobten wohl keinen allzu harmonischen Morgen verbracht hatten. Wann auch, wenn Tom schon in aller Herrgottsfrühe hier im Büro sitzt, dachte sie gemein in sich hinein lächelnd. Aber ist auch egal. Anna, du willst dich von den Beiden nicht mehr irritieren lassen. Du hast es dir fest vorgenommen. Also... Sie war unschlüssig was sie tun sollte. Den Auftrag für das Hochzeitskleid würde sie mit Sicherheit nicht erledigen und anderes lag gerade nicht an. Anna begann den Schreibtisch aufzuräumen um Platz zu schaffen, für neue Aufgaben, als plötzlich Carla vor ihr stand. Warum hat sie nur so schlechte Laune? Sie hat doch alles was sie will, überlegte sie. Oder... weiß sie schon, dass ich bleiben werde und ist deshalb auf 180? Hat Tom es ihr schon erzählt? Anna schaute kurz durch die Glaswand. Tom sah zu ihr, ... oder vielleicht auch nur durch sie durch. Auf jeden Fall war in seinem Gesicht keine Regung zu erkennen. Und wenn schon. Sie wirds ja sowieso erfahren. So langsam war Anna genervt von der Standfigur vor ihrem Schreibtisch. Sie fühlte sich mehr als beobachtet. "Sie räumen ihren Tisch auf?" fragte Carla bissig. "Sieht so aus." antwortete die Blondine kurz und knapp. Carlas Mund umspielte ein Lächeln, das darauf schließen ließ, dass sie doch noch nicht Bescheid wusste, sondern im Gegenteil so zu sagen -Guter Hoffnung- war. "Gut" sagte Carla, drehte sich um und ging von dannen. Jetzt musste Anna lächeln und sagte, Carla hinterher schauend leise "Na du wirst dich noch wundern. Ich räume nur auf, mehr nicht."
"Wie du räumst nur auf?" hörte sie Palomas Stimme von der Seite. Diese stand strahlend neben Anna "Du bist noch hier? ... und räumst nur auf? Was hat das zu bedeuten?"Anna strahlte ihre beste Freundin an. "Lass uns einen Kaffee trinken, ich weiß hier sowieso gerade nicht was ich machen soll. Und.. dann erzähl ich dir alles." fügte sie leise hinzu.

Die beiden Freundinnen setzten sich an die Sushibar, und nachdem Anna mit ihrem Bericht über ihren Traum und dessen Bedeutung für sie fertig war, fiel ihr Paloma freudestrahlend um den Hals. "Ich freu mich so sehr das du bleibst." sagte sie. Dann sah sie Anna fragend an "... und was ist mit ..." "Tom?" sagte Anna und verdrehte die Augen. Sie wusste natürlich sofort worauf Paloma hinaus wollte. "Ich bekomm das hin. Dieser Mann ist doch nicht Alles. Außerdem,... andere Mütter haben ja auch schöne Söhne. Habe ich mir zumindest mal sagen lassen."
Sie war sich nicht sicher ob sie ihre Freundin oder sich selbst überzeugen wollte, aber das war gerade eins. Paloma fiel ihr abermals um den Hals und drückte sie ganz fest. "Und wenn dir Carla zu nahe kommt, dann werde ich sie jagen und erlegen... sei sicher!" Anna lachte hell auf "na lass den spanischen Stier mal noch im Gatter. Ich meld mich, wenn er benötigt wird." alberte sie herum. "Komm, das Meeting geht gleich los, und... ich wurde ausdrücklich gebeten dabei zu sein." fügte Anna mit vielsagenden Blick hinzu.
---------------

Tom hatte gerade sein Büro verlassen, als er Anna lachen hörte. Sein Herzschlag setzte kurz aus. Er liebte dieses ehrliche und offene Lachen. Er schaute sich nach Anna um, und entdeckte sie, tuschelnd mit Paloma. Wäre das schön, wenn sie mit mir auch so lachen könnte. ... Aber ich bringe sie ja lieber zum Weinen, dachte er deprimimiert. Er sah sich nach Carla um, die gerade hinter ihm auftauchte und begab sich gemeinsam mit ihr zum Konferenztisch. Sie setzten sich auf zwei der wenigen Stühle, als ob sie natürlich die besten Plätze verdient hätten. Carla schaute in die Runde, erblickte Anna und sagte mit einem vernichtenden Blick in ihre Richtung "Ich hoffe, das ist das letzte Meeting mit Anna". Ihre Stimme war gedämpft, aber doch gerade so laut, dass Anna es hören konnte. Du hast ihr also immer noch nichts gesagt, ging es ihr durch den Kopf. ... Gar nicht nett... Hast dich wohl nicht getraut die schlechte Nachricht zu überbringen, du Feigling. schmunzelte Anna, als sie den Blick von dem Paar abwendete.
In diesem Augenblick kam Bruno um die Ecke gefegt und begrüßte alle Anwesenden überschwänglich. Er schien bester Laune. Anna warf er ein besonders erfreutes Strahlen zu. Tom beobachtete seinen Vater skeptisch. Was hat er vor? fragte er sich. Er hatte tatsächlich keine Ahnung.

Nach einigen Ausschweifungen Brunos über die Mode im Allgemeinen und die Lanford-Mode im Besonderen, kam er auf den Punkt.
"Ab sofort gibt es im Hause Lanford eine neue Linie. Begrüßt mit mir..." er enthüllte einen Logo-Schriftzug. "Zauberhaft by Lanford!" rief er begeistert in den Raum.
Anna erschrak als die den Schriftzug auf der Tafel las. Mein Label? Spinnt der? Ohne mit mir zu sprechen? Wut kochte in ihr hoch, als sie ihren Namen hörte. Sie schaute zum Urheber der Worte, der nachdem er sich ihrer Aufmerksamkeit sicher war, fortfuhr "Es wäre mir eine große Freude, wenn Sie diese Linie als Chefdesignerin betreuen würden." Anna sah ihn erstarrt an, nur ihre Gedanken waren in Bewegung. Meine eigene Linie bei Lanford, die ich verantworte. Hui, das ist mal ne Aufgabe. Aber es ist ja auch mein Label. Wer könnte das besser als ich... Sie zögerte kurz, hatte leise Zweifel, ob sie das schaffen würde. Aber dann strahlte sie. Das ist ein Traum. ... Und wenn Bruno es mir zutraut!... Sie nickte Bruno zu und sagte: "Bruno, ich danke ihnen für ihr Vertrauen. Ich werde diese Aufgabe sehr gerne übernehmen." Sie schaute kurz zu Tom und Carla, denen die Überraschung ins Gesicht geschrieben stand. Carla sah geschockt von Bruno zu Anna und dann zu Tom. Der jedoch ignorierte den Blick und sah nach der kurzen mimischen Entgleisung aus, als ob ihn das alles nichts anginge.
Bruno klatschte begeistert und alle anderen vielen in den Applaus ein. Alle,... außer Carla und Tom. Das Meeting löste sich unter lautem Gemurmel langsam auf. "Bruno können wir reden?" fragte Tom unterkühlt. Bruno nickte ihm zu und versprach sogleich zu ihm zu kommen.
---------------

Aber vorher folgte er Anna zu ihrem Tisch, an dem diese lächelnd Platz nahm. "Anna, ich freue mich sehr... Ich meinte gestern jedes einzelne Wort ernst. Es wäre ein Schande, wenn sie aufgegeben hätten, und ..." fügte er leise mit einem kurzen Seitenblick auf Carla hinzu "...ich hoffe, dass ich ihnen ihre Arbeit für die Zukunft damit etwas erleichtert habe. Sie haben jetzt ihren eigenen Verantwortungsbereich." Er blinzelte ihr zu. "Ich bin gespannt auf ihre ersten Entwürfe." damit ging er. Anna schaute, in sich hinein lächelnd, zu Carla, die sie und Bruno offensichtlich beobachtet hatte. Sie sah aus, als ob sie Außerirdische gesehen hätte, und dieses Mal war es Anna, die es nicht sein lassen konnte. Sie stand auf, nahm die Mappe mit den -Lanford-Life- Entwürfen und ging zu ihrer Kontrahentin, die sie konsterniert anschaute. "Diese Unterlagen gehören dann wohl jetzt in ihre Hände. ...Wir kommen uns ja nun nicht mehr in die Quere. Da werden sie es sicherlich verkraften können, dass ich Lanford nicht verlassen werde." Sie legte die Mappe lächelnd auf Carlas Schreibtisch und ging heimlich triumphierend wieder an ihren Platz zurück. Erstaunlicherweise war Carla tatsächlich sprachlos. Ein seltener Moment, der im Kalender vermerkt werden sollte...


Zuletzt von katha am Di Aug 28 2012, 09:00 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyMi Jul 25 2012, 07:34

wieder toll geschrieben! aber das ist ja gemein jetzt hörst du gerade an so einer Stelle auf!!
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyMi Jul 25 2012, 07:44

Auch hier will ich für dich nochmal einen Kommi hinterlassen. Du kennst ja bereits meine Meinung zu deinen Ideen und deinem Schreibstil ... Very Happy Und diese Geschichte hier ist einfach grandios. Wink
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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyMi Jul 25 2012, 08:23

Das ist wieder wunderbar geschrieben, bitte ganz schnell mehr davon Smile
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katha

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BeitragThema: Re: AnTom I "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn"   AnTom I  "Irrgarten - Start - Ziel - und Neubeginn" EmptyMi Jul 25 2012, 14:02

Lizzy schrieb:
wieder toll geschrieben! aber das ist ja gemein jetzt hörst du gerade an so einer Stelle auf!!

Dankeschön Rolling Eyes Und das mit dem Spannung halten habe ich alles von meinen Mitschreibern gelernt, die mich auch immer quälen. Wink
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