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 AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid

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Staffi_94

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BeitragThema: AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid   AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid EmptyDi Jul 17 2012, 19:40

Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid

Teil 1

1937:

Anna Polauke saß in der kleinen Gaststätte ihrer Mutter und las die neuste N.azi-Propaganda. Sie schüttelte den Kopf über so viel Blödsinn und hatte gleichzeitig Angst, weil sie wusste, dass viele Menschen dafür lebten und sich blenden ließen von diesen Worten. Doch Anna wusste es besser. Nicht umsonst hatte sie den Beruf der Texterin gelernt, um zu wissen, was man mit gut gesetzten Worten alles erreichen konnte. Und so sehr sie den Propagandachef dieses Regimes auch hasste, sie konnte ihm nur gratulieren für so viel Rede- und Schreibtalent. „Anna, komm endlich her“, brüllte ihr Stiefvater Armin…ein Mann, der genau in dieses Deutschland passte. Ihr leiblicher Vater war während des Ersten Weltkrieges gefallen und ihre Mutter hatte nach langer Trauer diesen Mistkerl geheiratet…wegen des Geldes, nicht wegen irgendwelcher Gefühle. Sie kam in der Küche an und blickte ihm in die Augen. „Was willst du von mir?“, fragte sie mit kräftiger Stimme…anders als ihr Mutter, die total von ihm verängstigt wurde. „Du sollst nicht immer so mit mir sprechen“, donnerte er los und baute sich vor ihr auf. Anna hielt ihm ohne zu zucken stand und hob fragend die Augenbraue. „Du brauchst einen Mann…und ich hab ihn gefunden. Heute wird er dir vorstellt und wir feiern Verlobung“ Empört öffnete Anna den Mund. Dieser Mann lebte noch immer in einer Zeit, in der die Eltern, wobei er ja nicht mal der Vater war, die Ehepartner aussuchten. „Nein, ganz sicher nicht. Ich suche meinen Mann selber aus.“, sagte sie bestimmt und er lächelte auf seine widerliche Art. „Ach ja. Und wann? Du bist Mitte Zwanzig, mein liebes Fräulein. Und hast noch immer keinen Mann. Andere Frauen haben zu dieser Zeit schon zwei Kinder und das dritte ist unterwegs…richtige deutsche Frauen“ Anna verzog angewidert das Gesicht. „Ja, um sich mit goldenen Kreuzen behängen zu lassen, nehmen sie einen Kerl, der ihnen nichts bedeutet und der sie an ekelt. Das will ich nicht. Ich will Liebe“ Armin lachte auf. „Liebe? Was ist Liebe? Was auch immer du willst, du wirst dich heute verloben. Ich kann dich hier nichtmehr gebrauchen. Und du kannst dich bei mir bedanken: dieser Mann ist in deinem Alter, ist bei den Frauen sehr beliebt und er hat Geld. Und vor allem: er ist arisch. Eure Kinder werden genau das darstellen, was eine deutsche Familie ausmacht“, sagte er stolz und ging glucksend weg. „Liebe, ich lach mich weg“

Mit Tränen in den Augen sah sie ihm nach…sie wusste, dass sie keine Chance hatte. „Aus der Traum…wo bist du nur, mein schöner Prinz?“, murmelte sie und schloss die Augen…erinnerte sich an den Abend, der der schönste ihres Lebens gewesen war…und sicherlich auch bleiben sollte.

Fünf Tage zuvor.

Anna liebte dieses Theater. Es war so schön, den Alltag zu vergessen und sich einfach unterhalten zu lassen. Die Hauptdarstellerin dieser Posse war wunderbar und schaffte es, jeden einzelnen zu begeistern. Besonders die Männer waren äußerst angetan und Anna konnte sich vorstellen, dass der charmanteste von ihnen heute Abend mit ihr nach Hause gehen durfte. Der letzte Vorhang fiel, die Schauspieler verbeugten sich und das Publikum klatschte. Anna, die mehr als begeistert war, pfiff und stand wegen ihrer Verehrung auf. Viele ihrer Mitmenschen taten es ihr gleich. Sie schaute in die tobende Menge und plötzlich blieb ihr fast das Herz stehen, als sie in zwei wunderschöne blaue Augen blickte. Ein Traum von einem Mann, der sie ebenfalls gebannt ansah und ihr schließlich zulächelte. Anna errötete und wand sich schnell wieder zur Bühne, wo die Schauspieler sich ein letztes Mal verbeugten. Die vielen Menschen begannen, sich zu den Ausgängen zu drängen und zu schubsen. Anna konnte diesen Teil des Theaterbesuches nicht leiden und drängte sich auf ihren Platz, bis alle raus waren. Sie löste ihren Klammergriff um ihre angewinkelten Beine und stand auf, um das Theater zu verlassen.
Anna trat in die sternenklare Nacht und schloss kurz die Augen, um die kühle Abendluft zu genießen. Gerade, als sie sich in Bewegung setzen wollte, erstarrte sie.

Er stand genau vor ihr. Mit seinen strahlend blauen Augen, den halblangen blonden Haaren und dem wunderbaren Körper, der in einen eleganten Anzug gekleidet war.„Hallo, meine Liebe“, hauchte er und der rauchige Klang seiner tiefen Stimme jagte einen heißen Schauer durch ihren Körper. Er lächelte sie an. „Es tut mir leid, dass ich Sie gerade so angestarrt habe. Aber Ihre grenzenlose Schönheit hat mich so in ihren Bann gezogen…“ Bei jedem anderen Mann wäre sie abwertend vorbei gelaufen…aber dieses Prachexemplar machte jeden entfernenden Schritt unmöglich. „Wissen Sie, dass Sie sehr unhöflich sind? Sie haben nichtmal appaudiert. Außerdem schaut man eine ehrbare Frau nicht so an, ohne jede Scham.“ Bestürzt sah er sie an und beugte sich zu ihr. „Sind Sie denn schon eine Frau?“, flüsterte er und sie wusste sofort, auf was er hinaus wollte. „Nein, ich bin nicht verheiratet“ Erleichtert atmete er aus. „Das ist gut. Ich dachte schon, ich müsste mich umbringen. Wie heißt du?“, fragte er charmant und begann, über ihre Wange zu streicheln. „Sie sind sehr dreist“, stellte Anna fest, hielt ihn aber nicht von seiner Tat ab. „Aber wohl nicht zu sehr, sonst wärst du ja schon längst gegangen. Oder gefällt es dir am Ende sogar? Ich kann noch viel mehr“, sagte er und in seinen Augen lag ein so sinnliches Versprechen, dass ihre Knie weich wurden. „Ich möchte das nicht probieren, mein Herr“ Er lächelte verführerisch. „Du weißt garnicht, wie sehr ich Herausforderungen liebe.“ Er ließ seine Arme tiefer wandern und umfasste ihre Taille mit seinen starken Händen. „Ich begehre dich, unbekannte Schöne“, hauchte er und legte seine Lippen auf ihre. Anna wehrte sich innerlich dagegen, doch ihr Körper ließ es zu und sie küsste einen fremden Mann. Er liebkoste sie, neckte sie mit seinen Händen und ließ sie spüren, was es hieß, einen Menschen von Grund auf zu begehren. Sie stöhnte leise auf, als seine Hand in ihrem Ausschnitt verschwand und sie sanft streichelte. Die andere Hand umfasste ihren Po und drückte sie noch enger an sich. Haltsuchend krallte sie sich in seine starken Arme. Sie wusste, was er wollte und plötzlich überkam sie eine unbändige Angst. „Nein!“, rief sie erschrocken. „Ich bin keine Ihrer Huren!“ Vollkommen perplex sah er sie an. „Aber…“ „Nein, lassen Sie mich. Und rennen Sie mir ja nicht hinterher“ Sie sah ein letztes Mal über seine Gestalt und prägte sich alles genau ein…sie wollte ihn nie mehr vergessen. Dann lief sie weg, ohne auf seine bittenden Worte zu hören…und während sie vor ihm floh, rannen ihr Tränen über die Wangen. Ich bin so blöd…so grenzenlos blöd.

*******************

Es war Abend. Heute sollte dieser Mann kommen. Sie wollte es nicht. Sie wollte nicht verheiratet werden. Wäre sie doch nur bei diesem wunderbaren Engel geblieben. Doch sie hatte einfach wegrennen müssen. Sie war so dumm gewesen und konnte sich selbst bis heute nicht erklären, warum sie es getan hatte. Vielleicht aus Angst, vielleicht aus Unsicherheit. Auf jeden Fall hatte sie sich damit das größte Glück genommen. Sie musste diesen Tom Lanford heiraten. So viel stand fest. Tom Lanford…das hörte sich alles andere als deutsch an. Anna hatte ihren Stiefvater gleich darauf angesprochen, doch er hatte abwehrend die Hände gehoben. „Diese Familie ist deutscher als ich“, sagte er und ließ keine ihrer Widerworte zu. „Jetzt halt endlich deinen frechen Mund! Zieh dir etwas Hübsches an, damit er Gefallen an dir findet. Sein Vater sagte mir, dass er schon sehr gespannt sei“ Anna hatte nichts mehr gesagt und sich zu ihren Mutter begeben, die ihr sofort half, sich umzuziehen. „Dieser Mann wird dir gefallen. Er ist der Sohn von dem Mann, der die große Boutique führt. LANFORD, weißt du, Anna?“ Ach daher kenne ich den Namen. Sie hatte den älteren der beiden schon gesehen, nur der junge war nie aufzufinden. Es hieß, dass er erst vor kurzem wieder nach Berlin gekommen sein soll. Vor noch einer Woche hätte sie sich über diese Art von Aufmerksamkeit gefreut, weil sie von ihren Freundinnen wusste, wie begehrt er war und wie gut er aussehen sollte. Doch jetzt wollte sie, dass er sich sonst wohin scherrte…sie wollte nur einen, ihren Mann vor dem Theater.

Anna kam die Treppen herunter und hörte Männerstimmen. „Die Herren Lanford. Schön, Sie hier in meinem bescheidenen Haus zu begrüßen. Wollen Sie etwas trinken?“ Ein Mann bedankte sich freundlich…er schien der Vater zu sein, während der andere nur vor sich hinbrummte. Ganz schön unfreundlich, der junge Mann, dachte sie und bekam Angst. Armin schien sich verzogen zu haben, denn die beiden begannen, offen miteinander zu reden. „Jetzt zieh nicht so ein Gesicht, Himmel noch mal. Du weißt doch, dass du eine Frau brauchst.“ Tom knurrte unwillig und musste sich anscheinend zusammenreißen, um nicht zu brüllen. „Ja, das weiß ich. Aber ich will meine Frau selbst aussuchen. Außerdem hab ich auch schon eine…“ Weiter kam er nicht, denn er wurde durch ein erschrockenes „Nein“ unterbrochen. Verwundert drehte er seinen Kopf und suchte den Raum nach dem Urheber dieses Lautes ab…bis er erstarrte. Dort stand sie, die Frau, die ihn seit Tagen nichtmehr schlafen ließ. Sie stand einfach so da. Sie ist doch nicht etwa?

Anna war ebenso geschockt. Er war es. Er war Tom Lanford. Der Mann, den sie heiraten sollte? Ihre Zukunft? Sie betrachtete ihn. Ja, du bist es. Du bist es wirklich. Sie wusste nicht, ob sie vor Glück jubeln sollte oder vor Scham im Erdboden versinken.
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BeitragThema: Re: AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid   AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid EmptyDo Jul 19 2012, 11:34

Was für ein schöner Teil, ganz klasse geschrieben Smile bitte bald mehr davon ....
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BeitragThema: Re: AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid   AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid EmptyDo Jul 19 2012, 18:10

Ach Staffi, du weißt ja, wie sehr ich deine Storys liebe. Und endlich hast du auch diese eingestellt Very Happy
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Sonnenschein
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BeitragThema: Re: AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid   AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid EmptySa Jul 21 2012, 10:55

Mensch, schon wieder so eine tolle Geschichte Very Happy Da merk ich erst was man aus einer einfachen Tn Handlung alles machen kann...hoffe es gibt bald einen zweiten Teil Smile
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BeitragThema: Re: AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid   AudL...Anna & Tom- Krieg, Frieden, Liebe, Leid EmptyMo Feb 11 2013, 11:07

So, nach einem halben Jahr kommt hier Teil 2. Viel Spaß huhu



Teil 2:

Tom lächelte sie an. Du bist so süß…und wie verlegen du bist. Er betrachtete sie von oben bis unten, ihre wunderschönen Beine, die trotz ihrer geringen Größe lang und grazil wirkten, ihre flacher Bauch, ihr praller Busen, der durch ihr einfaches und schlichtes, aber wunderschönes Kleid, wunderbar zur Geltung kam, bis hin zu ihrem Gesicht. Diese wunderschönen Augen, die jetzt sehr verunsichert dreinschauten und die ihn an jenem Abend so streitsüchtig, aber doch verzückt entgegen gestrahlt hatten. Die süße Stupsnase und ihr wunderschöner Mund…der Mund, den er so leidenschaftlich geküsst hatte…der so gut geschmeckt hatte, dass er bis jetzt jede kleine Nuance auf seinen spüren konnte. Kurz um: sie war die beeindruckteste Frau, die er je gesehen hatte…und er hatte viel Erfahrung, was das weibliche Geschlecht anging.
Lange hatte er über ihre Worte nachgedacht. „Ich bin nicht eine Ihrer Huren!“, hatte sie ihm an den Kopf geknallt und er war wie erstarrt gewesen. Sicher, er hatte schon viele Frauen bei sich gehabt, die ihm für eine Nacht Freuden bereitet hatten und am nächsten Morgen schnell verschwunden waren…doch meistens waren es die Frauen auf der Bühne gewesen, aber nicht die, die im Publikum gesessen hatten. Aber bei ihr hatte er nicht einen Moment mit dieser Möglichkeit gerechnet, sie nur eine Nacht für seine Gelüste zu nutzen. Hätte sie sich auf eine andere Weise von ihm gelöst und erklärt, dass sie nicht bereit war, mit ihm intim zu werden, dann hätte er es verstanden…aber so. Das war ihm sehr nahe gegangen. Lange hatte er sich gefragt, ob er sie suchen sollte, oder nicht. Er hatte sich verliebt, das wusste er, aber wäre es sinnvoll gewesen, einer Frau hinterher zu rennen, die er nicht mal kannte und die eine solch schlechte Meinung von ihm hatte? Als sein Vater ihm aber gesagt hatte, dass er eine passende Frau für ihn aufgegabelt hatte, war Tom plötzlich klar gewesen, dass es so nicht gehen konnte. Er hatte die letzten drei Tage begonnen, sie zu suchen. Hatte jeden Abend vor diesem Theater gestanden, hatte jeden Menschen gefragt, ob er diese Frau schon einmal gesehen hatte. Nichts. Und hier, wo er dachte, sein Leben würde zu Ende gehen, stand sie auf einmal auf der Treppe und starrte ihn an.

„Thomas“, raunte sein Vater ihn an und er sah zu ihm auf. „Das ist sie“ Tom strahlte ihn an. „Wirklich? Das ist sie?“ Glücklich sah er wieder zu ihr und verbeugte sich leicht. „Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Anna“, sagte er und seine vorwitzige Augenbraue schnellte nach oben, so als wolle er sie provozieren und sie anstacheln. Verdutzt sah Bruno zu seinem Sohn, der auf einmal so freundlich und interessiert wirkte, wo er doch noch vor ein paar Minuten so abwehrend reagiert hatte. Aber ihm sollte es recht sein. Je schneller er Gefallen an diesem Mädchen fand, desto schneller konnten sie heiraten. Diese Familie hatte einen ausgezeichneten Ruf und alle Menschen in ihrem Viertel liebten diese kleine, junge Frau wegen ihrer Ehrlichkeit und Reinheit. Sie war genau das Richtige für seinen Sohn, der sich zwar schon eine ganze Weile herumgetrieben hatte, aber doch im Grunde seines Herzens ein treuer und liebeswürdiger Mensch war. Vorsichtig ging er auf Anna zu, die ihn immer noch verstört betrachtete. „Mein Name ist Thomas Lanford…aber die meisten nennen mich einfach nur Tom. Wenn Sie wollen, dürfen auch Sie mich so nennen“ Er sah sie noch immer verschmitzt an. Er konnte einfach nicht glauben, was hier passierte. Er hätte am liebsten laut losgelacht über diese skurrile Situation, aber er hielt sich zurück. Musste ja nicht jeder wissen, dass sie beide sich schon kannten und sich sogar schon geküsst hatten. Er sah wieder zu ihr und langsam schien wieder Leben in sie zu kommen. „Sehr erfreut, Sie kennen zu lernen, Thomas“, sagte sie mit nüchterner Stimme und er gluckste. Er fand das alles einfach so amüsant. Reiß dich zusammen und benimm dich, schallt er sich. Er verbeugte sich kurz und hielt seine Hand zu ihr, um sie aufzufordern, sich von ihm herunter geleiten zu lassen. Sie zögerte.

Noch immer konnte sie es nicht fassen, dass er es war. Er schaute sie so frech an. So provozierend und gleichzeitig liebevoll. Er war eine gefährliche Mischung. Sie spürte, dass er sie auf der einen Seite mit seinem Grinsen zur Weißglut brachte und andererseits mit seinem wunderschönen Lächeln und den strahlenden Augen unglaublich betörend und elektrisierend auf sie wirkte. In ihr fochten der Wunsch nach einer schallenden Ohrfeige und der nach einem leidenschaftlichen Kuss miteinander…wobei zweiter ein bisschen mehr in Führung war. Sie griff nach seiner Hand und spürte sogleich, dass es ein Fehler gewesen war…sie glaubte, allein durch diese Berührung in Flammen aufzugehen. Wie soll es erst werden, wenn er mich…Anna erschrak über sich selbst, dass sie solche Gedanken aufkommen ließ. Soweit waren sie noch lange nicht. „Es freut mich, dich wieder zu sehen, meine holde Schönheit“, wisperte er ganz leise und sein warmer Atem brachte sie vollends aus dem Konzept. Sie stolperte leicht und er fing sie auf, sodass sie an seine Brust gedrückt zum Stehen kam. Während dieser harmlosen Rettung war seine Hand ausversehen auf ihrem Busen gelandet und umschloss ihre rechte Brust. Räuspernd packte sie seinen Arm und zog ihn von sich weg. „Entschuldigung“, hauchte beide gleichzeitig und sahen sich mit hochroten Ohren in die Augen.

„Oh, ihr habt euch schon vorgestellt. Das ist fein. Dann können wir ja mit dem Essen beginnen“, sagte Armin hoheitsvoll und ihre Mutter begann, das Essen zu servieren. Sie aß nicht mit und Anna versuchte immer wieder, auf diesen Zustand hinzuweisen, aber ihr Stiefvater bremste sie jedes Mal aus und sah sie beschwörend an. Irgendwann ließ sie es bleiben und beobachtete Tom, der ebenso still in ihr Gesicht sah und die ganze Zeit lächelte. Die beiden Männer bemerkten das gar nicht, da sie sich lautstark unterhielten und die jungen Menschen in Ruhe ließen. „Was sind eigentlich ihre sonstigen Interessen, außer das Theater?“, fragte Tom charmant und führte das Weinglas an seinen sinnlichen Mund. Anna beobachtete jede seiner Bewegung und als er das Glas wieder absetzte und sich ein kleiner Tropfen in seinen Mundwinkel verirrte, hätte Anna diesen am liebsten mit ihrer Zunge wegeleckt. Stattdessen hob sie ihre Hand und wollte sein kleines Missgeschick mit ihrem Finger entfernen, doch Tom nahm seine Zunge zu Hilfe und leckte sich kurz über die Lippen. Anna saß da, mit erhobener Hand und starrte ihn an. „Sie müssen mich nicht gleich verhauen, meine Liebe“, sagte er freundlich und seine Augen blitzten vor Schalk. „Also gut, da Sie nicht mit mir reden. Ich liebe die Natur. Ich reite sehr gerne, ich liebe das Wasser und die Ruhe, die einen immer wieder erden lässt. Aber besonders fasziniert mich die Kunst. Also nicht in dem Sinne, wie mein Vater sie ausübt, zeichnen kann ich überhaupt nicht. Aber ich liebe das Schauspiel und die Musik. Darum spiele ich auch einige Instrumente. Violine und Klavier sind meine Steckenpferde“ Sofort sah Anna begeistert auf. „Du spielst Klavier…ich meine, Sie spielen Klavier?“, berichtigte sie sich und er musste lachen. „Wollen wir uns nicht duzen? Wenn wir das Ehebett teilen, können wir auch nichtmehr Sie zueinander sagen. Also. Ich bin Tom und freue mich, dich, liebe Anna, als meine Verlobte bezeichnen zu dürfen“, sagte er und hob das Glas. „Komm, stoße an. Und dann sagst du mit endlich, was deine Leidenschaften sind“ Anna lächelte über seine Offensive und stieß an. Und als ob das gereicht hätte, um endlich ihre Blockaden aufzureißen, begann sie zu erzählen…über sich, über ihre Träume und ihre Ängste. Sie sagte Dinge, die sie noch nie einem Menschen erzählt hatte und sie war verwundert, wie leicht es fiel und wie ernsthaft und geduldig er dabei blieb.
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