Hallo, ich schreibe auch sehr gern, hab aber noch herausgefunden, welche Richtung mir am besten liegt.
Ich würde gern Eure Meinung zu der nachfolgenden kleinen Liebesgeschichte hören (lesen).
Viele Grüße NELLY Der Weg zu Wolke SIEBEN
Marie spürte, dass sie beobachtet wurde.
Aber so intensiv sie sich auch umsah, es war niemand zu entdecken.
Schon seit einigen Tagen fühlte sich die junge Frau nicht mehr sicher. Abends klingelte zwei- dreimal das Telefon. Doch sobald sie sich meldete, legte der Anrufer auf. Morgens lagen desöfteren Blumen auf der Fußmatte vor ihrem Haus. Wer war das? Und vor allem, was wollte dieser Unbekannte von ihr?
Marie war ledig.
Und obwohl sie weder hässlich oder sonst irgendwie abstoßend wirkte, hatte noch kein Mann ihr Herz erobert. Hin und wieder ging sie mit Freunden aus, aber bislang hatte ihr noch keiner Herzklopfen und schlaflose Nächte bereitet.
Und nun dieser Fremde? – Die junge Frau stockte, warum musste es ein Fremder sein?
Schon ertappte sie sich, dass sie in Gedanken all ihre Freunde checkte. Zu-zutrauen wäre es eigentlich niemandem, aber...
Alexander, der sie an diesem Wochenende ins Kino entführen wollte, er-schrak, als er seine Schwester sah. Blass und schmal stand sie kopfschüt-telnd vor ihm.
‚Nein, nur nicht auch dem Haus.‘ Der junge Mann war sonst für jeden Spaß zu haben. Aber dieses ging zu weit!
Entschlossen funkelten seinen Augen, als er Marie versprach, der Sache auf den Grund zu gehen. Haarklein ließ er sich noch mal schildern, was sie ängstigte.
Lächelnd griff er dann zu seinem Schlafsack und schlug – nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand ihn beobachtet hatte – seinen Beobach-tungsposten hinter ein paar Rosenbüschen auf.
Dann wurde es Nacht. Das Telefon blieb an diesem Abend stumm. Aber bald erblickte der junge Mann im Licht des Mondes eine schmale Gestalt, die zur Haustür schlich.
Einen Augenblick schien es, als zögerte der Unbekannte. Dann jedoch legte er behutsam einen Strauß weißer Rosen auf die oberste Treppenstufe. In diesem Moment sprang Alexander aus seinem Versteck. Mit der Taschenlampe blendete er sein Gegenüber und streifte ihm mit einem Ruck die Kapuze ab.
„Philipp – du?“ Erstaunen spiegelte sich in Alexanders Gesicht wider. Vor ihm stand sein bester Freund.
„Ich wollte..., ich dachte...“
Sekunden später öffnete Marie die Haustür. Die Angst in ihren Augen wich ungläubiger Verwirrung.
„Philipp – du?“, flüsterte nun auch sie. „Heißt das, Du magst…“ Der dicke Kloß in Maries Hals machte ein Weitersprechen unmöglich.
„Ich liebe Dich, Marie. Es tut mir leid.“ Philipp stand mit gesenktem Kopf vor den Geschwistern, so wie ein Schuljunge, der bei einem Streich ertappt wurde.
„Mir nicht.“ Marie hatte ihre Stimme wieder gefunden. Mit glänzenden Augen strahlte sie Philipp an, drückte die Rosen an sich. Ein Moment verlegenen Schweigens folgte. Dann gab Alexander seiner Schwester einen liebevollen Schubs, so dass sie in den Armen seines Freundes landete. Alexanders gemurmeltes „Ich geh dann mal“ hörten die beiden Verliebten nicht mehr, denn in diesem Augenblick schwebten sie schon auf Wolke „SIEBEN“.